Über mich

Über mich gibt es bei Weitem nicht so viel zu erzählen wie über die Heldin (und Helden) meines Buches. Aber meine Schwiegertochter meinte, das müsse sein. Sie würde auf jeden Fall immer etwas über die Autorin des Buches wissen wollen, das sie gerade liest. Also gut!

Hier im Überblick:

Cecilia Jensch

Name:         Heike Stöhr

Jahrgang:    1964

Zu Hause:    Berlin

Heimat:        Sachsen

Berufe:         Lehrerin und Autorin

Familie:        hat sich letztes Jahr um ein 3.Enkelkind erweitert

 

Foto: Raabe

Erster Roman: „Zwei Freunde“, eine wilde, endlose Fortsetzungsgeschichte, die im 16.Jahrhundet in Frankreich und Amerika spielt. Ich habe sie zwischen dem dreizehnten und siebzehnten Lebensjahr verfasst und suche noch heute einen Verlag dafür…:-D

Warum ich neben einem Vollzeit-Job auch noch schreiben muss?

Häufig frage ich mich selbst, warum ich mir das antue. Meistens dann, wenn ich wochenlang an einer Szene festhänge, weil meine Schreibzeit gerade knapp bemessen ist. Aber wenn ich dann wieder genug Muße habe voll in die Geschichte einzutauchen, sich alle Knoten entwirren und der Text sich fast von selber schreibt, ist das für mich wie ein Glücksrausch.

Ähnlich empfinde ich, wenn ich bei meinen Recherchen in Archiven, Museen oder Geschichtsbüchern auf ein Detail stoße, das sich wie ein verlorenes Puzzlestück in meine Story einfügt oder einen ganz neuen Handlungsstrang anstößt.

Wobei meine Leidenschaft für Geschichte schon viel früher geweckt wurde:

Ich war gerade fünf, da traten zwei berühmte Männer in mein Leben: Tutenchamun und Howard Carter. Mein Vater hatte mir – wahrscheinlich, um mich mal fünf Minuten ruhig zu stellen – ein Büchlein in die Hand gedrückt. Darin gab es Bilder: schwarz-weiß und etwas unscharf. Und darauf sah ich wie ein unscheinbar wirkender Mann in einem fernen Land das Grab eines Königs aus einer noch ferneren Zeit entdeckt. In meinem Kopf entzündete das ein wahres Feuerwerk fantastischer Vorstellungen, die mich nie mehr losgelassen haben.

Als ich später (folgerichtig) in Leipzig Deutsch und Geschichte studierte, faszinierten mich vor allem die Vorlesungen zur sächsischen Geschichte bei Prof. Karl Czok. Am Ende schrieb ich bei ihm meine Diplomarbeit zur Geschichte des Pirnaer Geschichtsvereins. Und damit nahm meine Geschichte ihren Lauf…

Link zu „Wie aus Luthers Randnotitz ein ganzer Roman wurde“

 


Der Bücherskorpion

Zunächst einmal das Wichtigste: Es gibt ihn tatsächlich!!!
Vermutlich weisen die drei Ausrufezeichen darauf hin, dass ich unter einem noch immer nicht bewältigten frühkindlichen Trauma leide…
(Und wen das jetzt interessiert wie das Liebesleben der Pflastersteine bei Mondschein, der sollte sich vielleicht lieber gleich bei Wikipedia über Chelifer cancroides informieren!)

Zurück zu meinem traumatischen Erlebnis mit dem Pseudoskorpion:

Mit neun oder zehn Jahren bekam ich meinen ersten Bücherskorpion zu Gesicht. Weil das Krabbeltierchen immerhin 3-4 mm groß war, konnte ich es mit bloßem Auge gut erkennen: Es war hellbraun und hatte an seinen überlangen Armen winzig kleine Scheren. Unter der Lupe zählte ich acht Beinchen, auf denen es ziemlich schnell unterwegs war. Da es am Hinterleib keinen Schwanz mit Giftstachel trug, fand ich es auf Anhieb sympatisch. Und als mein Vater auch noch versicherte, dass Chelifer cancroides sogar ausgesprochen nützlich sei, weil er Bücherläuse, Milben u. ä. vertilge, schloss ich den Bücherskorpion endgültig ins Herz. Soweit der nostalgisch-anheimelnde Teil der Geschichte.

Die traumatisierende Fortsetzung lauerte am nächsten Tag auf mich – und zwar in der Schule. Meine Mitschüler, denen ich stolz von meiner Entdeckung im heimischen Bücherregel erzählte, lachten mich einfach aus! Skorpione in Büchern? Das hatte ich mir garantiert ausgedacht, um mich wichtig zu machen!

Mit einer Mordswut im Bauch durchforstete ich in den folgenden Tagen unseren Buchbestand. Denn wenn ich den miesen kleinen Ignoranten einen lebendigen Bücherskorpion vor die Nase setzen könnte, müssten sie mir glauben! Doch wie es der Teufel wollte, begegnete ich meinem nächsten Bücherskorpion erst Jahre später – als sich außer mir kein Schwein mehr an die ganze Geschichte erinnerte…